Was hat Mathematik mit Ramadan zu tun?
Im islamischen Monat Ramadan wird traditionell ein Kalender verwendet, um die täglichen Fastenzeiten anzuzeigen. Der Ramadan-Kalender hat eine lange Geschichte und Tradition und wird von muslimischen Gemeinden auf der ganzen Welt genutzt.
Doch was hat ein Ramadankalender mit den MINT-Themen Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik zu tun? „Eine ganze Menge!“, meint Professorin Monika Eigenstetter von der Hochschule Niederrhein.
„Der Ramadankalender ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie die MINT-Fächer in der Praxis angewendet werden können.“ Die Erstellung und Verbreitung des Kalenders erfordere ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Kenntnissen.
Und diese werden ab dem 22. März, dem Beginn des Ramadan-Monats auf der Instagram-Seite @mint.in.mind den Kindern und Jugendlichen täglich vorgestellt und erläutert.
„Wir zeigen, wie mit Hilfe von Algorithmen und Formeln, die von Mathematiker:innen entwickelt wurden, die genaue Länge des Mondzyklus berechnet wird. Darauf basiert dann der islamische Kalender“, erklärt Projektleiterin Eigenstetter.
Und leitet nahtlos zu den Naturwissenschaften weiter: „Die Bestimmung des Beginns und Endes des Fastenmonats hängt von der Sichtung des Neumonds ab, der am Ende des Mondzyklus erscheint. Die Beobachtung des Neumonds erfordert Kenntnisse in Astronomie und Optik. Die Helligkeit des Mondes und die Position der Sonne am Himmel müssen berücksichtigt werden, um den Neumond korrekt zu identifizieren.“
Mit Kampagnen dieser Art möchte MINT in Mind aufmerksam machen, um Jugendliche für eine Ausbildung oder ein Studium in diesen Bereichen zu interessieren. „Dafür gehen wir in Jugendzentren, Moscheen, Vereine und Jugendorganisationen, öffnen dafür Labore und Werkstätten. Und natürlich wollen wir auch über die Sozialen Medien möglichst viele Jugendliche erreichen.“