Ausbildung/Studiengang: Psychologie
Beruf: Professorin für Arbeitspsychologie
Arbeitgeber: Hochschule Niederrhein
War Ihnen schon in der Schule klar, welchen beruflichen Weg Sie einschlagen wollen?
Ja, und nein. Ich wusste, ich wollte immer etwas mit Menschen zu tun haben. Deswegen war ich mal Krankenschwester. Gleichzeitig habe ich immer an etwas herumgebastelt, z.B. am eigenen Auto den Kühler ausgewechselt oder Lampen gebaut. Heute bedauere ich, dass ich keinen technischen Beruf habe: Wahrscheinlich hätte ich viel mehr Gutes für Menschen bewirken können, als ich es heute tue, z.B. ein Wasserkraftwerk entwerfen, oder Technologien entwickeln, die anderen das Leben leichter machen. Ich habe viel zu spät erkannt, wie kreativ und sozial die Ingenieurwissenschaften sind. Aber heute arbeite ich viel mit Ingenieuren zusammen, v.a. im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement oder in der Arbeitssicherheit.
Worauf kommt es an? Was muss man gut können in Ihrem Beruf?
Ich brauche viel analytisches Denken und immer wieder die Mathematik, v.a. Statistik. Also gar nicht so viel anders als in Informatik oder den Ingenieurwissenschaften. Ich denke, nur dadurch, dass ich mich an Statistik herangetraut habe und mir das erarbeitet habe, habe ich heute die Position, die habe.
Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?
Das ich prinzipiell jeden Tag etwas Neues machen zu kann. Viele Teile meiner Arbeitstätigkeit bestimme ich selbst.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am wenigsten?
Bürokratie. Aber das hat man auch in Unternehmen.
Was haben Ihre Eltern sowie Freundinnen und Freunde zu Ihrer Berufswahl gesagt?
Als ich Doktorin der Philosophie und später Professorin wurde: Wow! So gut war ich nämlich nicht in der Schule. Ich war eher faul.
Welchen Rat würden Sie einem Schüler / einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegen, einen MINT-Beruf zu wählen?
Unbedingt machen. Man hat hinterher so viel spannendere Berufe zur Auswahl, man kann sich auch selbst immer wieder neu erfinden. Gerade die Mädels, die ich in den Ingenieurswissenschaften erlebe, sind so kreativ und engagiert, und oft unkonventionell. Das ist toll.
Wie sehen die weiteren Berufschancen aus?
Sehr gut, MINT-Absolventinnen und -absolventen sind gefragt und haben echt gute Karrierechancen.