Ausbildung/Studiengang: Germanistik, Medien- und Politikwissenschaft (Heinrich Heine Universität, Düsseldorf), Politics and International Relations (UK, University of Reading)
Beruf: Professorin für Kommunikation und Gesellschaft, Schwerpunkt Social Media
Arbeitgeber: Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
War Ihnen schon in der Schule klar, welchen beruflichen Weg Sie einschlagen wollen?
Nein, ich wusste aber, dass ich mehr wollte und wissbegierig auf Neues war.
Worauf kommt es an? Was muss man gut können in Ihrem Beruf?
Der Weg zur Professur ist vielfältig und dauert – von der Promotion zur Habilitation und Professur waren es bei mir rund 17 Jahre. In dieser Zeit habe ich Bücher geschrieben, Projekte geleitet und bin auch Mutter geworden. Man sollte an seine Ideen glauben, Netzwerke aufbauen und dann mutig seinen Weg gehen – auch wenn man mal scheitert, ist es wichtig, das Ziel vor Augen zu haben.
Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?
Daten analysieren, kritisches Denken, Zusammenhänge ableiten und Studierenden Kompetenzen vermitteln, die sie in ihren Berufen später anwenden oder weiterentwickeln können. Nach verschiedenen Weiterbildungen befasse ich mich seit 2020 mit Künstlicher Intelligenz, ihren Folgen für unsere Gesellschaft und der Frage, welche Future Skills in Schulen und Hochschulen relevant sind, um junge Menschen auf den digitalen Wandel vorzubereiten.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am wenigsten?
Am wenigsten gefallen mir die befristeten Stellen und Kettenverträge im Wissenschaftsbetrieb trotz sehr guter Qualifikation sowie die damit verbundenen intransparenten Karrierewege, die viele Frauen und auch Arbeiterkinder herausfordern. Noch immer sind in Deutschland Frauen als Professorinnen und in Führungspositionen in der Wissenschaft leider unterrepräsentiert.
Was haben Ihre Eltern sowie Freundinnen und Freunde zu Ihrem Berufswahl gesagt?
Berufe in der Wissenschaft waren ein neues unbekanntes Terrain. Mittlerweile versteht meine Familie, dass ich als Professorin an verschiedenen Themen forsche und immer wieder auch neue Schwerpunkte oder Aufgaben hinzukommen können.
Welchen Rat würden Sie Schüler*innen mit auf den Weg geben, die überlegen, einen MINT-Beruf zu wählen?
MINT ist die Zukunft in einer stetig digitalisierten Welt. Man sollte sich nicht abschrecken lassen und sich Vorbilder suchen, die ähnliche Wege gegangen sind. Gerade Frauen sollten Informatik studieren, um die Diversität und Kreativität in einem stark wachsenden und einflussreichen Feld zu erhöhen. Aktuelle Diskussionen über KI-Sprachmodelle zeigen, wie wichtig Repräsentation sowohl in den IT-Berufen als auch in Datensätzen ist.